Gabriele Geml und Han-Gyeol Lie (Hg.)
Stuttgart: Metzler 2017, 197 Seiten, Deutsch
ISBN 978-3-476-02666-8
ISBN 978-3-476-05591-0 (eBook)
»Durchaus rhapsodisch« – so beginnt eine Fragment gebliebene Cellosonate des jungen Theodor Wiesengrund; eine Vortragsanweisung, die ebenso auch das Formprinzip des später unter dem Namen Adorno weithin bekannt gewordenen Philosophen umreißen könnte. Im Zentrum dieses Bandes steht der eher fremd gebliebene Musiker und Komponist, der 1925 bei Alban Berg und Eduard Steuermann studierte und bis ins Jahr 1946 eine Reihe von Werken schuf, die sich mit Adornos Namen noch kaum verbinden: Liederzyklen und Kammermusik, Klavierstücke, ein Opernlibretto und Orchesterwerke. Doch was genau komponierte der alsbald in die Emigration getriebene Künstler, der der Wiener Schule nahestand und eine Schwäche für französische Volkslieder zeigte; der sich von Kinderreimen wie von symbolistischer Lyrik anregen ließ? Aus unterschiedlichen Perspektiven nehmen die Beiträge die Kompositionen und die Bedeutung des Kompositorischen in Adornos Werk in den Blick, wobei Analysen seiner Musik in den weiteren Horizont von Adornos ästhetischem und philosophischem Denken gestellt werden.
Veröffentlichung im Anschluss an das konzertante Symposion 2015